Aus den ersten Chats von ihr auf Joyclub entstehen die ersten Date-Anfragen. Die Jungs sind 15 Jahre jünger, super gebaut und sehr attraktiv. Mir erzählt sie, dass sie eine äußerst strenge Auswahl treffe und deshalb wahrscheinlich nicht so viel Kontakte bekommen würde.

Am nächsten Tag habe ich eine kleine Abendveranstaltung mit Mitarbeitern. Da schlägt sie vor, dass sie in der Nähe ein Date haben könnte. Ach so. Ok. Es sei noch nichts vereinbart. Sie zeigt mir den Chat-Verlauf, da steht Dienstag bis Donnerstag. War nicht der Freitag der Date-Tag? Er könne nur von Montag bis Donnerstag… Aha.

Der nächste Tag kommt und irgendwie erwarte ich schon, dass ich ein Update bekomme. Findet nun ein Date statt oder nicht? Erst nach dem Date meldet sie sich, es sei ein nur Spaziergang gewesen. Mehr nicht. Wir treffen uns, da in der Stadt ein Fest stattfindet. Während ich 30 Minuten auf sie warte, gibt es ein Tinder-Match. Ich warte ja, habe Zeit. Sie ist 33 und sehr attraktiv. Genau mein Typ. Ein Wink des Schicksals? Geht es jetzt auch bei mir los? Wir albern schreibend rum, sie schickt mir ein Bild im kleinen Schwarzen von sich und schreibt, wir hätten uns nur knapp verpasst, denn sie sei auch auf dem Fest gewesen. Ich nutze die Chance und biete ihr einen gemeinsamen Festbesuch an. Sie stimmt zu. Ich lege das Date regelkonform auf den Freitag.

Meine Partnerin trifft ein und ich frage sie vorsichtig nach ihrem Date. Sie überlegt sichtbar, was sie sagen will und kann. Die Atmosphäre ist nicht angenehm. Ich sage, dass ich schon erwartet hatte, dass sie mir vorher sagt, dass sie ein Date ausgemacht hat. Sie kann das nicht verstehen, sagt, ich hätte doch gewusst, dass sie das Date so legen wolle. Verkauft es als Service für mich, so dass wir uns anschließend auf dem Fest treffen und noch etwas bummeln können.

Infos zum Date kommen spärlich, ich merke, dass sie da nicht so drüber reden möchte. Beiläufig erwähne ich, dass ich für Freitag ein Date ausgemacht habe. Sie zeigt sich erst erfreut. Als ich ihr das Bild und Alter der Datepartnerin zeige, wird sie etwas nervös. Offenbar hatte sie nicht damit gerechnet, dass ich auch jüngere und attraktive Damen finden könne, die sich mit mir treffen wollen. Sie hat jetzt spürbar Angst. Ich könne mich doch verlieben, etc. Witzig, denn genau diese Punkte hatte sie bei mir weggewischt, als ich sie in Bezug auf ihr Date brachte…

Abends im Bett sagt sie, dass sie unter allen Umständen mit mir bleiben wolle und sie jetzt unsicher sei, ob ich mich nicht verlieben könnte. Die 33jährige Date-Partnerin sei schließlich 25 Jahre jünger (stimmt noch nicht) und das sei eine karmische Beziehung, die sehr gefährlich sei. Meinen Einwand, dass sie sich ja auch in einem ihrer Dates unsterblich verlieben könne, insbesondere, wenn der Sex gut oder außergewöhnlich sei, lässt sie nicht gelten. Wir diskutieren bis spät in die Nacht, ohne jedoch eine Lösung zu haben. Wir beteuern uns gegenseitig, dass wir gegen Fremdlieben resistent seien, aber jeder von uns weiß, dass es diese Resistenz nicht gibt.

Während sie in ihren Computer tippt und offenbar chattet, erzählt sie mir vom zweiten Kandidaten. Single, 42 Jahre, Ex-Leistungssportler. Stolz zeigt sie mir ein Oberkörperbild. Gut durchtrainiert. Er ist auch beruflich erfolgreich (wie der andere auch), alles sieht super aus. Er sei Single. Auch über ihn reden wir. Wenn die Dates so überaus attraktiv, intelligent, sportlich und leistungsfähig sind, warum nicht mit Ihnen durchbrennen – und wenn es nur so lange ist, bis das erste Feuer nachlässt?